Mälzels Magazin

Zeitschrift für Musikkultur in Regensburg

Schriftzug Mälzels Magazin
Hefte2004Nr. 1
mälzels magazin, Heft 1/2004, S. 3
URL: http://www.maelzels-magazin.de/2004/1_02_editorial.html

Michael Wackerbauer

Editorial

„Die Zeit der Klausur ist vorbei“ verlautete es kürzlich aus den ehemals klösterlichen Gemäuern des Projektbüros „regensburg 2010 kulturhauptstadt europas“ im fürstlichen Schloß St. Emmeram. Der Kulturhauptstadtbeauftragte Hubert G. Feil will endlich vermehrt in die Öffentlichkeit gehen. Mälzels Magazin hat ihm hierfür gern ein Podium geboten: Die Neugier auf Konkretes wächst wahrscheinlich nicht nur bei uns mit jedem Tag, mit dem die Vorentscheidung zwischen den drei bayerischen Bewerbern naht. Eingebettet in ein deutschlandweites Panorama vom Stand der Dinge in weiteren Kandidaten-Städten, sollen einige O-Töne Feils ein Bild der hiesigen Situation entwerfen, denn: zu spüren ist noch wenig in der Stadt, etwa von „Win- Win-Partnerschaften“ zwischen den Koordinatoren und der Regensburger Kulturszene für substanzielle Konzepte auf breiter Basis. Einzig greifbar bislang: die Regensburger Domspatzen als offizielle Botschafter für „R MMX“, eine Funktion, die sie inoffiziell ohnehin seit Jahrzehnten auf hervorragende Weise erfüllen. So schauen auch wir zurück auf die erfolgreiche Arbeit des ehemaligen Domkapellmeisters und Jubilars Prof. Georg Ratzinger, der den Chor in alle Welt geführt hat. Botschafter für die lokale und regionale Musikkultur waren ebenfalls die beiden im vergangenen Jahr verstorbenen Musikerpersönlichkeiten Helmut Schwämmlein und Eberhard Kraus. Zu ihren Herzensangelegenheiten gehörte es u. a., die Musikgeschichte Regensburgs und der Oberpfalz einem breiten Publikum sinnlich erfahrbar zu machen und zu dokumentieren. Daß musikalische Spitzenleistungen ihre Wurzeln in Regensburg, besonders bei den Domspatzen haben, beweisen auch Singer Pur oder das Renner Ensemble, wofür die in der vorliegenden Ausgabe besprochenen CDs wiederholten Beweis liefern. Doch wie gesund ist die kulturelle Basisarbeit in der Breite, etwa in den lokalen Kirchenchören? Eine kritische Bestandsaufnahme mit Diözesankirchenmusikdirektor Dr. Christian Dostal soll diese traditionell wichtigen Säulen einer „Kulturstadt“ auf Tragfähigkeit untersuchen. Michael Wackerbauer
© mälzels magazin 1998–2005
Alle Rechte vorbehalten.
© mälzels magazin 1998–2005