Mälzels Magazin

Zeitschrift für Musikkultur in Regensburg

Schriftzug Mälzels Magazin
Hefte2000Nr. 2
mälzels magazin, Heft 2/2000, S. 3
URL: http://www.maelzels-magazin.de/2000/2_02_editorial.html

Michael Wackerbauer

Editorial

In Regensburg erhält der Begriff Musiktopographie einen tieferen Sinn: Ludwig van Beethoven haben die Stadtplaner gemäß Schuberts Stoßseufzer: Wer vermag nach Beethoven noch etwas zu machen? konsequenterweise eine Sackgasse verpaßt, während sich von der Haydnstraße aus mehrere kompositionsgeschichtliche Wege öffnen. Je weiter man sich dabei auf dem Galgenberg in das Netz der Seitenstraßen begibt, um so unbekannter und regional bedeutender werden die Namensgeber. Mit einem von ihnen – Peter Griesbacher – soll in dieser Nummer eine kleine Serie mit dem Titel „Regensburger Musikgeschichte in Straßennamen“ eröffnet werden.

Bei der topographischen Erfassung von mittelalterlichen Heiligenhistorien landet man dagegen meist auf geweihtem Boden. Wir begeben uns diesmal in das Seitenschiff der Niedermünsterkirche, wo uns Konrad von Megenberg einiges über den hl. Erhard zu erzählen hat. Gregorianischer Gesang hat – so absurd es im Grunde ist – eine wachsende Fangemeinde, die sich abseits von der Routineversorgung diverser Abo-Reihen gerne einmal auf Exotisches einläßt. Deutlich wird dies anhand der Konzeption des musikalischen Großereignisses dieses Jahres, den Tagen Alter und Neuer Musik, die einen Bogen vom Offizium des hl. Nikolaus zu John Cage spannen. Was uns sonst in den nächsten Monaten unter griffigen Labels wie beispielsweise Fest der Bayern erwartet, haben die städti­schen Marketingstrategen noch nicht ganz schlüssig vermittelt. Kulturreferent und Tourismusexperte Klemens Unger soll uns helfen, hinter den bunten Bildern diverser Ankündigungen Substantielles freizulegen.

© mälzels magazin 1998–2005
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