Uli Otto
Regensburger Lieder aus der Zeit Napoleons – Teil 1: Reichsdeputationshauptschluß
Wie kaum ein anderes Ereignis der Geschichte stellen die Napoleonischen Kriege ein langandauerndes gesamteuropäisches Trauma und damit auch Thema der nicht nur zeitgenössischen Liedpublizistik dar, bedeuteten sie doch nur zu oft einen direkten und schwersten Einschnitt in das Leben zahlloser Zeitgenossen in Europa. Dabei hat auch die spezielle zeitgenössische Regensburger Historie in einigen Liedern ihren Niederschlag gefunden und Spuren hinterlassen, so etwa der Friedensschluß, in Regensburg im Jahr 1803 sowie die Schlacht bei Regensburg des Jahres 1809. Interessanterweise weicht der Tenor dieser Lieder aber z. T. erheblich von demjenigen der meisten „normalen“ Lieder der Befreiungskriegs-Epoche ab und unterscheidet sich wohltuend von diesen, zumal dann in der Zeit um 1812 und später, die nur zu oft nationalistische und chauvinistischen Töne anschlugen und blutrünstigen Obsessionen Raum gaben. Stellvertretend hierfür seien an dieser Stelle nur die Haßgesänge eines Ernst Moritz Arndt sowie eines Theodor Körner genannt, welche den Kampf gegen Frankreich quasi-religiös überhöhten und den kleinen Mann auf den Völkerkrieg gegen den „Erbfeind“ einstimmen sollten, war die Liedpublizistik darüber hinaus doch gerade in jener Zeit – in der Epoche der Volkskriege – auch von Politikern und Militärs erstmalig als probates Propagandamittel erkannt und in Dienst genommen worden.
Was nun die Geschichte speziell Regensburgs anbelangt, bedeuteten gerade die Kämpfe des Jahres 1809, die Beschießung und Erstürmung der Stadt nach blutigen Straßenkämpfen einen gravierenden Einschnitt, d. h. das wohl schwerwiegendste und nachhaltigste Ereignis seiner jüngeren Geschichte, das viele Menschenleben kostete und größte Zerstörungen nach sich zog, und das schon allein von daher dazu hätte angetan sein können, tiefe Verbitterung und erbitterten Hass in den Herzen der betroffenen Menschen zu verankern und Rachegedanken in ihnen zu wecken. Doch nichts davon finden wir in unseren Regensburg-Liedern, welche ganz im Gegenteil der Sehnsucht ihrer Verfasser nach Frieden Ausdruck verleihen, obwohl die Gräuel und Schrecken der erlebten Kämpfe keineswegs verschwiegen werden sondern sogar im Mittelpunkt der Schilderungen stehen.
Zum historischen Hintergrund der Lieder: Die beiden gegenrevolutionären deutschen Vormächte, Österreich und Preußen, waren – z. T. im Verbund mit Rußland – Ende des 18. Jahrhunderts mit ihren wiederholten Versuchen gescheitert, in Frankreich die Wiederherstellung der alten vorrevolutionären Ordnung zu erzwingen. Bereits am 17. Oktober 1797 mußte man das Vordringen Frankreichs zum Rhein anerkennen. Nach dem am 9. Februar 1801 geschlossenen „Frieden von Lunéville“ mußte mit Zustimmung des Regensburger Reichstages das linke Rheinufer formell an Frankreich abgetreten werden. In Folge dieses Beschlusses mußten die Reichsstände, die ihren Besitz am linken Rheinufer eingebüßt hatten, entschädigt werden. Die Reichsdeputation legte dem Reichstag im Januar des Jahres 1803 ihren Vorschlag in einem Dokument, dem Reichsdeputationshauptschluß, vor, der am 24. März des gleichen Jahres genehmigt wurde. Hiermit wurden in ersten Umrissen die Ländergrenzen fixiert, wie sie die süddeutschen Mittelstaaten dann bis ins 20. Jahrhundert hinein besitzen sollten. Von den alten geistlichen Fürstentümern blieb ausschließlich der erzbischöfliche Stuhl von Mainz erhalten, der auf die Domkirche von Regensburg übertragen wurde und dessen Inhaber „Reichserzkanzler“ und Primas von Deutschland sein sollte. Dieses künstliche Gebilde war auf die Person Karl Theodor von Dalbergs zugeschnitten.
Auf dieses Ereignis bezieht sich das bei Franz Wilhelm Freiherrn von Ditfurth (s. Literaturhinweise, S. 255ff.) und Franz Magnus Böhme (Nr. 469) vorgefundene folgende Lied, das wir hier in einer Kontrafaktur auf „Alles kommt zu seinem Ende“ vorstellen (Melodie: Deutsches Volksliedarchiv E 2920. Erk-Nachlaß. Bd. 5, S. 104, Nr. 1; weitere Melodien: DVA A 86604, DVA A 213830, vgl. König/Forster 1989, S. 31ff.):
1. Regensburg, die Stadt soll leben
2. Freuet euch in allen Landen,
Die in Furcht und Bangigkeit
Ihr gelebt und ausgestanden
Vieles durch den Krieg der Zeit.
Ihr könnt nun in Ruh und Frieden
Wohnen fort in euren Hütten,
Weil in Regensburg, der Stadt,
Man den Fried verkündigt hat.
3. Zwar du hast jetzt deinen Kaiser,
Als Reichsstadt, zum Schutz nicht mehr;
Aber freue dich: ein weiser,
Neuer Landesherr kommt her!
Kurfürst zu Maynz schütz noch immer
Stadt und Klöster und Bisthümer,
Darum auf, empfangt mit Freud’
Die Soldaten, seine Leut’!
4. Zwar es wird sich Vieles ändern,
Dies und jenes nicht mehr seyn,
Da man jetzt in allen Ländern
Obrigkeit setzt ab und ein;
Darum laßt uns all’ Unterthanen,
Bei dem Zeitpunkt jetzt ermahnen,
Daß sie ihren Landesherrn
Nehmen an und haben gern.
5. Obrigkeit hat Gott geordnet,
Selbst der große Bonapart,
Schein als hätt’ ihn Gott geordnet,
Zu vertheilen Land und Kart’.
Er, als kluger Herr, als Weiser,
Wird in Frankreich sich als Kaiser
Bald gar bei der Zeiten Lauf,
Schwingen auf den Thron hinauf.
6. Deutschland’s Kaiser und auch König,
Nebst sein Volk, und das Convent,
(Dieses ist fürwahr nicht wenig!)
Hat ihn schon davor erkennt,
Und er lehrt zu unsern Zeiten,
Daß es ohne Obrigkeiten
In der Welt nicht gut thun kann,
Fängt man´s noch so klug gleich an.
7. Drum habt Dank nebst Bonaparte,
Kaiser, England, Ruß und Preuß,
daß der lange Krieg, der harte,
Ist geend´t durch euern Fleiß!
Gott erhalte uns hienieden
Ferner noch den edlen Frieden,
Daß es solang Friede bleibt,
Bis man Neunzehnhundert schreibt.
In diesem Lied wird die Rolle Regensburgs immer wieder gebührend herausgestrichen und gewürdigt. Zunächst kommt es zu einer emphatischen Begrüßung des ersehnten Friedens, der allerdings – doch das konnte der Liedautor zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht wissen – nicht lange andauern sollte. Die Stadt Regensburg war zwar des Kaisers als „Schutzherrn“ verlustig gegangen, doch trat an dessen Stelle nunmehr der Kurfürst von Mainz, Karl Theodor von Dalberg, als „Reichserzkanzler“, der neben dem Hochund Deutschmeister der einzige geistliche Reichsfürst war, der seinen Besitz nicht verloren hatte, war er doch Mitglied der Reichsdeputation gewesen, das dementsprechende Vorsorge hatte treffen können. Für viele der Untertanen änderten sich die Herrschaftsverhältnisse, sie alle werden ermahnt, ihre neue Obrigkeit gebührend zu respektieren und ihr Wertschätzung und Achtung entgegenzubringen. Auch Napoleons Rolle wird hervorgehoben und sein Kaisertum bereits vorweggenommen. In der letzten Strophe dankt der Verfasser neben Napoleon auch den anderen führenden Kriegsparteien, dem Kaiser, England, Rußland und Preußen für den Frieden, und es wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß dieser von Dauer sein möge.
2. Gespräch von der Vertheilung der Länder und Friedensschluß zu Regensburg 1803
(Worte: Anonym, 1803 / Melodie: „Ich als Haupt der wahren Kirche“, vgl. Otto/König 1999, S. 211ff.)
Bonaparte, als erster Consul
1. Ich, der große Bonaparte,
Der mit Deutschland Fried’ gemacht,
Hab’ in meiner Hand die Karte,
Wo die Theilung ausgedacht,
Und will jedem gleich jetzunder
Schneiden auch sein Theil herunter,
Das vom Reich aus und Convent.
Ihm ist worden zuerkennt.
Kaiser Franz
2. Da man jetzt das Reich will theilen,
Werd’ ich zwar als Oberhaupt,
Ohn’ nochmal zum Krieg zu eilen,
Meiner Länder viel beraubt;
Doch ich habe es nicht nöthig,
Weil mir Stadt und Land Venedig,
Nebst dem päpstlichen Gebiet,
Zuerkannt ist durch den Fried’.
König von England
3. Bruder, da sey unbekümmert,
Ich hätt’ dies zwar nicht erlaubt,
Denn wenn man das Reich zertrümmert,
Wo bleibt denn da das Oberhaupt?
Doch nochmal ein’ Krieg anfangen,
Da er kaum zu End’ gegangen,
Weiß ich auch nicht ob ich wohl
Dir recht dazu rathen soll.
Russischer Kaiser
4. Soll ich meine Meinung sagen,
Euch, der großen Allianz,
Die ihr nochmal Krieg wollt machen,
Hier habt ihr sie treulich ganz.
Ich hab’s schon einmal probieret,
Und wurd’ tüchtig angeschmieret;
Besser ist’s ihr bleibt zu Haus,
Macht die Sach’ in Frieden aus.
König von Preußen
5. Ich konnt bei dem Krieg nur lachen,
Wo mein Adler aufgesteckt,
Durfte kein Franzos nichts machen
Und hatt’ gleich davor Respekt;
Ja sie mußten mein Westfalen
Mir noch theuer g’nug bezahlen
Weil jetzt, wie ihr Alle wißt,
Das ganz Thüring Preußisch ist.
Kurfürst von Bayern
6. Mußt ich’s Herzogthum Zweibrücken,
Und die Pfalz gleich büßen ein,
Thut mich dieses doch erquicken,
Daß Würzburg und Bamberg mein;
Eichstädt, Ulm und mehr dergleichen,
Wurd’ mir zuerkannt als eigen,
Darum hab ich auch anjetzt
Meine Länder schon besetzt.
Großherzog von Toskana
7. Wollt man mir in Deutschland eben,
Weil ich ein Entfernter bin,
Keine Kriegsentschäd’gung geben,
Da doch mein ganz Land ist hin,
Hab’ ich doch Salzburger Ländel
Endlich doch erwischt beim Bändel,
Und ein Stück vom Bayernland
Ist mir gleichfalls zuerkannt.
Herzog von Württemberg, Landgraf von Hessen-Kassel
8. Wurden wir gleich alle Beide
Auch um etwas Land gebracht,
Ist es doch auf andrer Seite
Wieder worden eingebracht:
Die Holländer und die Schweizer
Mußten ganze Säck’ voll Kreuzer
Und Dukaten geben her,
Kriegten doch dafür nichts mehr.
Kurfürst von Maynz
9. Wurd’ mir gleich das Mainz genommen,
Und fiel auch mit Erfurt durch,
Hab’ ich doch dafür bekommen
Stadt und Bisthum Regensburg.
Drum hab’ ich’s auch gleichermaßen
Als mein Land besetzen lassen,
Doch Aschaffenburg bleibt mein,
Wo ich hol’ mein Frankenwein.
Die anderen geistlichen Fürsten
10. Können wir es gleich nicht ändern,
Müssen zusehn ganz betrübt,
Daß man uns, statt unsern Ländern.
Tafelgeld und Bisthum giebt.
Sind wir doch damit zufrieden,
Was der Himmel uns beschieden,
Können jetzt als Bischöf’ fein,
Desto besser geistlich sein.
Die noch übrigen Reichsfürsten und Grafen
11. Uns, die kleinen Fürst und Grafen,
Die da steh’n ganz hinten drauß,
Wird man doch nicht leer abschaffen,
Und uns auch was theilen aus.
Manch’s Land wurd’ uns zwar genommen,
Doch aus das dafür bekommen,
Was der große Bonapart
Und schnitt von der Karte ab.
Der Nachtwächter
12. Hört ihr Herren und laßt euch sagen:
Ich komm’ just her von der Wacht,
Unsre Glock hat zwölf geschlagen,
Und es ist schon Mitternacht;
Darum gratulier ich jeden
Zu bekommen Land und Städten,
Und wünsch, weil’s nun ausgemacht,
Allen eine gute Nacht.
Der originelle, ebenfalls anonym verfaßte Rollengesang auf die Melodie „Ich als Haupt der wahren Kirche“ gibt das Ergebnis der 1801 und 1803 vorangegangenen kriegerischen Auseinandersetzungen sehr anschaulich wieder und stellt ein schönes Beispiel des damaligen Friedenswillens dar. Auch hier zeigt sich der Verfasser als aufmerksamer Beobachter und sachkundiger Kenner der diversen fürstlichen Interessenspositionen und Verhandlungsergebnisse in Regensburg.
3. Friedensgespräch auf dem endlich geendigten Friedensschluß
(Worte: Anonym / Melodie: „Ihr Hirten zu erwarten“, Quelle: Ditfurth 1872, S. 260ff., vgl. Otto/König 1999, S. 213f.)
Ein Engel
1. Friede, Friede sey auf Erden!
Freut euch, Gott ließ Friede werden!
Jetzt erschallt das Jubellied:
Freut euch, Brüder, es ist Fried!
Deutschland
2. Deutschland auf, erhol’ dich wieder,
Singe Dank- und Freudenlieder
Dem, der dich das Friedensfest
Freudenvoll erleben läßt!
Kaiser Franz
3. Friede! Dauerhafter Frieden!
Friede sey von Gott beschieden
Jedem Fürst und Reichsstand,
In dem deutschen Vaterland!
Bonaparte
4. Friede wollt’ ich längst schon haben,
Friede soll jetzt Deutschland laben,
Friede Frankreichs Republik;
Friede sey der Menschheit Glück!
Prinz Karl
5. Friede, Friede, welche Freude!
Nach viel Jammer, Angst und Leide,
Sorg’ und Kummer und Verdruß,
Bring’ ich euch den Friedensschluß.
General Moreau
6. Steckt die Schwerter in die Scheide,
Nach so langem Kampf und Streite,
Lieben Brüder, wieder ein,
Laßt uns all’ des Friedens freu’n!
Ein Postillon
7. Lustig hört man auf der Straßen
Uns jetzt auf dem Posthorn blasen:
Vivat, es leb’ Oestreich’s Haus!
Blasen wir den Frieden aus.
Ein Geistlicher
8. Welche Freud’ wird man empfinden,
Wenn ich werd’ den Fried’ verkünden,
Und bald von der Kanzel nun,
Werd’ die Friedenspredigt thun!
Ein Kaufmann
9. Freudiger wird man mich sehen
In’s Gewölb und Laden gehen,
Wenn der Kauf- und Handlungsstand
Wieder geht durch’s ganze Land.
Ein Künstler
10. Künstlern, welchen jeder holde,
Die gern jeder zahlen wollte,
Werden wieder Geld einzieh’n,
Kunst und Wissenschaft wird blüh’n.
Ein Wirth
11. Auch der Wirt darf nicht so borgen,
Noch für die Bezahlung sorgen,
Freut sich, wenn’s bald wohlfeil wird,
Daß er wieder profitiert.
Ein Handwerksmann
12. Uns Gewerb- und Handwerksleuten
Lachet schon das Herz vor Freuden,
Weil’s, nach langer Kriegesnoth,
Bald giebt wieder Geld und Brot.
Ein Franzos oder Soldat
13. Bauer, du mußt uns zu leben,
Fleisch, Brot, Geld und Vorspann geben!
Schaffst du’s nicht und machst mich toll,
Hau ich dir den Buckel voll!
Ein Bauersmann
14. Kost, Brot, Geld und Vorspann geben,
Und noch kriegen Schläg’ darneben,
Dieses wäre gar zu toll;
Wollt’ daß dich der Kuckuck hol’!
Eine Jungfrau, die Kränze bindet
15. Seht, ich bind’ für Franz den Kaiser
Lorbeerkränz’ und Friedensreiser,
Und viel Blumen mancher Art,
Für das Haupt des Bonapart.
Die Zwietracht an der Kette
16. Ich wollt’ deine Friedenspalmen
All’ zertrümmert und zermalmen,
Wenn ich nur die Macht noch hätt’,
Und nicht läge an der Kett’!
Ein Löwe oder England
17. Schaut, der Löw’ mit seinem Rachen,
Der viel Beut’ davon getragen,
Macht nun Fried’, legt sich zur Ruh,
Schaut dem Hahn und Adler zu.
Ein Adler und Hahn, Oestreich und Frankreich
18. Wer’s nicht sieht, der kann’s nicht glauben,
Daß sich wie zwei Turteltauben,
Selbst der Hahn und Adler küßt
Weil es Frieden worden ist.
Das zentrale Motiv des anonymen Lieddichters ist die Friedenssehnsucht, 25mal erscheint das Wort „Friede“ in seinem Text: dies drückt die löbliche inhaltliche Tendenz überdeutlich aus. Mag sein, daß durch das Friedensstakkato nach heutigen literarisch-ästhetischen Maßstäben die poetische Qualität beeinträchtigt wird, mag sein, daß ex eventu betrachtet, Napoleons Friedensbeteuerungen sehr sarkastisch erscheinen müssen: als Dokument des Friedenswillens und als Reminiszenz spätbarocker allegorischer Rollenspiele verdient das Lied besondere Beachtung. Das Lied stellt nacheinander in durchdachter Reihenfolge unter den 19 redenden Personen immerhin vier historische Individuen dar, darunter zwei Österreicher: Kaiser Franz und Prinz (realiter Erzherzog) Karl, zwei Franzosen: Bonaparte und General Moreau. Des weiteren findet man vier Personifizierungen von Ländern, darunter drei in Tiergestalt und acht Vertreter von Berufen. Das originelle Wechselgespräch zwischen Soldat und Bauer spielt auf die zumeist mehr als lästigen Einquartierungen von Soldaten an, wobei öfters Übergriffe vorkamen.
Immerhin war die Stadt Regensburg zunächst einmal von den kriegerischen Zeitereignissen nicht direkt und unmittelbar betroffen, was vielleicht den sachlichen und objektiven Tenor der vorgestellten Lieder wenigstens zum Teil mit erklären mag.
Der zweite Teil des Artikels wird sich in der nächsten Ausgabe von Mälzels Magazin mit Liedern beschäftigen, die die kriegerischen Ereignisse um Regensburg im April 1809 zum Thema haben.
Literatur:
• Franz Magnus Böhme: Volksthümliche Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert, Leipzig 1895
• Franz Wilhelm Freiherr von Ditfurth: Die historischen Volkslieder vom Ende des Siebenjährigen Krieges 1763 bis zum Brande von Moskau 1812, Berlin 1872
• Eginhard König/Martina Forster (Hg.): Regensburger Liederbuch, Regensburg 1989
• Uli Otto/Eginhard König: „Ich hatt’ einen Kameraden ...“. Militär und Kriege in historisch-politischen Liedern in den Jahren von 1740 bis 1914, Regensburg 1999 (mit 2 Begleit-CDs)
Abdruck der Liedtexte mit freundlicher Genehmigung der ConBrio Verlagsgesellschaft, Regensburg.